Lange hatten wir gesucht, schließlich meinten wir ein Schnäppchen gefunden zu haben und dann? Praktisch mit unserem Eintreffen im ausgesuchten neuen Zuhause in Niederösterreich in der Nacht vom 16. auf den 17. März 2009 begann die erneute Suche nach DEM Haus, das ein sinnvoller Platz sein konnte, für einige Ideen, vor allem auch für unsere Hunde, für die nächsten Jahre! Aber natürlich auch und vor allem, für uns! Bittere Tränen meiner Frau Ute wässerten den verdreckten Saustall von Franzen die erste Woche unseres Daseins! Ich weiß gar nicht, wo wir die Energie hernahmen, um gegen unseren Willen diese vielen Handgriffe zu leisten, die nötig waren, um innerhalb kürzester Zeit wenigstens in einigen Räumen und damit auf nur wenigen Quadratmetern es einigermaßen wohnlich zu haben!? Es war ein Spagat zwischen Hoffen auf ein kleines Wunder und dem Wissen, dass wir ‘hier‘ niemals glücklich werden könnten! Plattmachen war das einhellige Urteil sämtlicher involvierter Handwerker, Banker, sogar des Bürgermeisters und einiger Nachbarn. Dass wir uns zumindest dann ein 50 m² Wohnzimmer zauberten, wie es offensichtlich im ganzen Waldviertel nicht zu sehen war, lag an unserem Geschick ‘richtig arbeiten‘ zu können! Dem heute am weitesten verbreiteten Fremdwort auf Erden! – Wir waren uns von der ersten Minute in Franzen bewusst, dass wir niemals bleiben würden! Auch wenn in Gesprächen mit Institutionen so natürlich nicht von mir argumentiert wurde, denn ich wollte ja wissen, wie weit eventuell doch ein ‘Wunder‘ möglich wäre… Dann war parallel auch auf die Technik der Telekom Austria einzugehen. Denen konnte ich doch schlecht sagen, „wir ziehen sofort weiter, wenn wir eine Alternative gefunden haben!“ Dann hätte ich bestimmt niemals eine schließlich funktionierende Leitung erhalten! Und erst, als die Verbindung zur Welt bestand, konnte ich in die österreichische Welt hinaus und tat mir einen Immobilientourismus an, für den ich eigentlich Schmerzensgeld vom Finanz- oder dem Gesundheits-minister hätte einklagen sollen. Aber das mit dem Klagen, das ist so eine Sache in Österreich! Das spannende sind nämlich nicht die Fakten, obwohl die Justizministerin genau so in Interviews argumentiert. In Österreich geht es um persönliche Befindlichkeiten, kleine Animositäten der Randfiguren. Es geht nicht um die Sache! Darum musste ich während des Schreibens an diesem zweiten Band meiner eigentlich auf drei Teile verteilten österreichischen Häusersuch-Reihe das Ziel neu formulieren: Den österreichischen Rechtsstaat kann ich nur in einem separaten, wenn man so will, vierten Band ‘würdigen‘. Das ist mir vor allem darum so wichtig, weil nun nicht falsch interpretierte, langatmige Wiederholungen auf Gerichtsdokumenten eine Häusersuch-Geschichte in eine falsche Bahn lenken. Wen Dummheiten, Flachheiten, Frechheiten, wie man es auch immer bezeichnen möchte, von Staatsdienern besonders und gebündelt interessieren, dem kann ich dann nur mein Buch ‘Rechtsstaat Österreich? Zweifel sind angebracht!‘ empfehlen, dass ich parallel erstelle. Somit habe ich, bildlich gesprochen, eine fast ‘saubere‘ Trennung zwischen Müll und Restmüll geschafft. Was in welche Tonne passt? Also zu Humus wird nur sehr wenig aus diesem Buch werden können, wenn ‘es‘ denn in einer Bio-Tonne gelandet wäre. (Oder von mir untergegraben in unseren Wiesen, wie ich es täglich einige Male mit unseren Obst- und Gemüseabfällen mache!) Ich glaube, die graue Restmülltonne ist die passende. (Vielleicht für dieses Buch, komplett? Das würde mich dann allerdings auch nicht stören, weil der Leser es zuvor hätte kaufen müssen!) – Im ehemaligen Försterhaus von Kolbnitz, also im dritten Band dieser Reihe, fanden wir nach sieben Monaten intensivster Suche innerhalb Österreichs die passende Bleibe für uns! Der schwere Weg dorthin ist hier beschrieben. Der Ort Franzen verfolgte uns weit über den Tag des Auszuges noch, nicht nur durch einige Mails von Häusersuchenden, also möglichen Nachmietern. Der Gerichtsfall gegen die Maklerin lief parallel und ist selbst heute, wo ich diese Zeilen noch einmal bearbeite, also im Mai 2011 noch nicht abgeschlossen! Ich wollte die ‘Häusersuche in Österreich‘ beenden, darum schließt dieses Buch, nicht komplett offen, aber doch nicht in allen Fragen geklärt. Band III ‘Das ehemalige Försterhaus von Kolbnitz‘ und Band IV ‘Rechtsstaat Österreich?‘ beantworten sehr Vieles, hoffe ich. – In jedem Fall gute Unterhaltung beim Lesen des Reports über die Steigerung der Unverschämtheiten, die uns von Hausbesitzern und Maklern geboten wurden. Es war eine ziemlich verrückte, stressige Zeit, aber so durfte ich Österreich richtig kennenlernen!
Ihr Dr. Roman Schreiber