An alle Nutten dieser Welt

Vor einigen Tagen kam per Skype-Chat eine ’B. Marie’ in meinen Computer. Die Uhrzeit zeigte ihre früh morgendliche Arbeitsstunde an. Sie meldete und erkundigte sich aus den USA um 4:46, “was in Albany so los sei.” Sie müssen wissen, im Skype-Profil kann etwas eingetragen sein, so bei mir, Albany, die Hauptstadt des Staates New York. Ich spürte, dass ihr Skype-Name ’brendamarie69’ nicht ihren Geburtstag verriet. Ich antwortete bewusst von einer etwas naiven Ebene: “Wir haben gerade Ray Charles mit einer Statue und einer Einkaufsmeile geehrt.” Es kam nur ein Fragezeichen als Antwort und ein Smily :^), wohl ein ’nachdenkendes Symbol’… Also antwortete ich Minuten später, denn diese Unterhaltung fand gar nicht intensiv statt, weil ich in der Küche mit dem Zubereiten eines ’Super-Saftes’ beschäftigt war (ca. 600 g Karotten, ca. 400 g Spinat), und ich nur über unser Sound-System durch dieses störende, glucksende Geräusch daran erinnert wurde, dass da jemand in der Leitung ist, der mich außerdem noch um den Musikgenuss bringen wollte. “Ich bin sicher, Sie haben eine falsche Verbindung?” Wieder Minuten später: “Falsche Verbindung? Ah, Sie sind das mit der Ray Charles Info gewesen? Ich schließe daraus, dass Sie Musik mögen? Dann habe ich einen Vorschlag: Haben Sie jemals Jesse Cook gehört?“ Ich antwortete prompt: “Nein.” – “Großartige Musik, aber natürlich nicht in ’Erklärung Und Bedeutung’, was immer das bedeutet.” So genau schrieb sie, falsch. Ich war zwischenzeitlich wieder bei meiner Saftzubereitung. Es gurgelte erneut aus dem Lautsprecher in der Küche, also ich zurück ins Arbeitszimmer. “Deutscher?” hatte sie gefragt. “Brenda Marie, Sie sind 38, oder?” – “Nein, wer sagt das? Und das Alter ist bedeutungslos, bis es seine tiefen Spuren im Gesicht zeigt. Ha!” Ich wollte diese Unterhaltung beenden, sah zwischenzeitlich kurz auf die Seite des Jesse Cook, den ich tatsächlich über Google kurz anklickte, und schrieb: “Pardon, normalerweise genieße ich eine Unterhaltung auf jedem Niveau, aber im Augenblick bin ich nicht in der Stimmung für einen kanadischen Smooth Jazz Musiker wie Jesse Cook und auch nicht für Sie. Können Sie das bitte verstehen? Oder möchten Sie nur dabei behilflich sein, mich zu einem neuen Buch zu inspirieren – denn ich bin ein Romanschreiber – und mir einen neuen Titel schenken, wie zum Beispiel ’Für alle Nutten, wie Brenda Marie’ oder so ähnlich?” Es ging noch drei Minuten etwas weiter, wo sie meinte, wenn ich es denn richtig übersetze, dass meine Vorliebe für eine Unterhaltung wohl limitiert sei und dann, “ja Prostitution, okay, ich verkaufe mich, aber sicher nicht in meinem Buch, wenn ich eines schreibe.” Damit war Brenda Maria aus dem Chat verschwunden. Ich hatte diesen so genannten Kontakt ja nicht wirklich angenommen, aber doch schnell kopiert, weil ich es mit diesem Thema schon sehr ernst nehmen wollte. Die Oberfläche ist fein säuberlich lackiert und verchromt und selbst dort schlägt die Politur Blasen, weil sich von unten her der Rost so langsam durchfrist. Ich beschreibe nicht unseren alten Jaguar, den wir vor einigen Jahren verkauften, auch um unseren Beitrag für die Umwelt zu leisten. (Wir fahren nur noch im Taxi oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln.) Ich beschreibe den Zustand unserer Gesellschaft! Die, die sich aufschwingen unsere moralischen Führer zu spielen, versagen nicht nur in ihrer politischen Arbeit, sie scheitern alle bereits in ihrem Privatleben! Den Winzling hier in Frankreich, der schon als Standesbeamter vor Jahren seine danach so und so vielte Frau anbaggerte bei deren Trauungszeremonie, die er leitete, den meine ich gleich an erster Stelle. Der hat ja so nebenbei auch genug zu tun mit seiner neuen Schlagersängerin, welch unbedeutendes Pflänzchen das auch immer ist. Zwischendurch verkauft er schnell noch ein paar Atomkraftwerke an Gaddafi und Konsorten. Warum nicht gleich mit dem neuesten Milliardendeal auch eines an Palästina? Ich denke auch an die vielen kleinen Landesfürsten und Minister in Deutschland. Wer alles mit wem und warum und weshalb diese ganzen Typen sich mit irgendeinem Rockzipfel einließen, lüstern Kinder in die Welt setzten, die diese dann mit einem Großvater als Vater erleben, wenn überhaupt. Aber es sind ja zuvor alles nur Liebestrennungen im besten Einvernehmen gewesen. Wenn es so einen Begriff noch nicht gibt, dann ist er jetzt erfunden! Es interessiert mich eigentlich überhaupt nicht wirklich, was ‘die’ so treiben. Und doch sollte es uns alle zumindest ein wenig kritisch stimmen. ’Die’ leben und amüsieren sich auf Steuerzahlers Kosten und wundern sich dann, wenn der ganz normale Bürger es ihnen versucht gleich zu tun. Ich höre nur mal so hin und wieder von 200.000 Scheidungen im Jahr, allein in Deutschland. Wie viele Kinder sind betroffen? Welche Zukunft wird diesen Kindern vorgelebt, um dann später genau die gleiche negative Erfahrung als ’normal’ anzunehmen und es den Eltern gleich zu tun? Nicht falsch verstehen. Ich bin nicht für gespieltes Ehe- und Familienglück nach altem Strickmuster von vor 50 Jahren, wo Unaufrichtigkeit Tagesordnungspunkt Nummer Eins war. Doch hatten wenigstens ’die da oben’ so etwas wie Moral und traten aus öffentlichen Ämtern zurück, wenn das private Glück Vorrang hatte. In England tat das 1963 sogar der Premierminister Harold Macmillan als Folge der so genannten Profumo-Affäre, weil sein Heeresminister John Profumo etwas mit dem ’Mannequin’ Christine Keeler hatte. So nannte man die Nutten damals noch, Mannequin. Heute werden ’sie’ bei Schönheitswettbewerben ausgebuht, weil sie im Kleinbürgerland Belgien nicht die flämische Sprache sprechen, aber man sie dennoch zur schönsten ’Frau’ Belgiens kürte. Welch hoffungsvolle Karriere hat sie vor sich, als… Mannequin!? Die geradezu naiv wirkende Frau des obersten Repräsentanten Deutschlands stellt sich vor die TV-Kamera um Volksnähe zu demonstrieren und kommentiert das tragische Schicksal einer 14-jährigen Afghanin, die gerade mit einem ihr unbekannten ’steinalten’ Endvierziger verheiratet wurde. Pressebild des Jahres wird so etwas dann. Aber zuvor sitzen die Regierungen der Geberländer an pompösen Konferenztischen und beschließen Milliarden-Kredite – die niemals zurückgezahlt werden können – um die Gewissen der Zivilisation zu beruhigen! Dabei wäre vieles einfacher: „Geld und technische Hilfe nur dann, wenn Ihr Eure Lebensbedingungen, Euer Verhalten, Eure Gesetze etc. entsprechend unserer westlichen Wertevorstellungen ändert! – Sonst gibt es Nichts!“ Nein, man zahlt lieber, schüttet die Steuermilliarden in längst versandete Brunnenlöcher, aus denen es niemals frisches Wasser geben wird! 65 Mio. Frauen soll es ähnlich schlecht gehen, meinte Frau Köhler. Na, wenn sie da mal nicht eine falsche Zahl vom alten Sparkassen-Verbandspräsidenten und Weltbankchef mit auf den Weg bekommen hat. Bei mehr als 3,2 Mrd. Frauen auf dieser Welt erscheint mir diese Zahl viel zu gering! Wenn ich eine Frau wäre, und in einer dieser Dritten Welt Regionen leben müsste, dann würde ich zunächst einmal dazu aufrufen, bevor mich und uns ein Kerl jemals wieder anpacken dürfte, dann müssen die Waffen dieser Welt vernichtet werden, andernfalls würde ich den Kerlen dieser Welt die Eier abschneiden! Ohne Waffen in jedermanns dummer Hand wäre die halbe Miete schon bezahlt! Aber das bedingt zunächst einmal Aufklärung, Schulung, Ausbildung, auf allen Ebenen. Aktuell gibt man das Geld doch besser den Geberländern zurück über Waffeneinkäufe, statt über die Lehrmittelverlage. Was nützt das Bezahlen durch die westlichen Industrienationen für marode Staatengebilde, die niemals selbständig existieren können? Mir gefällt die Aussage des reichsten Mannes der Welt, des Mexikaners Carlos Slim: „Du kannst die Armut nicht bekämpfen, in dem Du Geld gibst!“ Ja, es muss in den Köpfen der Menschen geschehen! Aber wenn man diese mit Gardinen verhängt!? Oh wie ich die Schleiereulen dieser Welt hasse! Sie hätten es in der Hand, im wahrsten Sinne des Wortes, den militanten Kerlen die Eier abzuschneiden! Eine andere, aufgeklärte Frau von heute, die machte das allerdings ganz anders. Zwar vielleicht auch ein bisschen blöde, weil der eigene, Geld bringende Scheidungsprozess noch nicht abgeschlossen ist, aber immerhin ist sie wenigstens einmal ehrlich gewesen: Es ekelten sie die Treffen mit den Reichen und Mächtigen dieser Welt an, aber um seine Ziele zu erreichen – in diesem Fall ging es nicht ums Kinderkriegen, das war ein eingeplantes Notopfer – da muss man manchmal einen steinigen Weg nehmen. Mit anderen Worten, der gute Paule ist auch nur einer sehr berechnenden Frau erlegen, die nun ‘in freudiger Erwartung’ zwischen 50 und 100 Millionen Dollar lebt… Aber es ging der braven Heather immer nur um diese Landminen! Habe ich noch jemanden aus dieser Spezies vergessen? Ach ja, da tauchte kürzlich das alte herbe Jagger-Gesicht mal wieder auf. Ich meine das aus Nicaragua gebürtige, weibliche Wesen Bianca. Saß die nicht sogar auch in Bali mit dabei am schwitzigen Konferenztisch für die Klimakatastrophe dieser Welt? Hätte sie mal das Brilliantencollier vor Jahrzehnten nicht in einem Wutanfall aus dem Fenster eines Hotels in Paris geworfen; damit hätte sie so manches Elend in ihrer Heimat lindern können. Aber ehrlich gesagt, als ganz normal entwickelter Kerl macht es heute wirklich keinen Spaß mehr, sich mit der Weiberwelt tiefer zu befassen. Sie können ja alles, wissen ja alles – sowieso auch noch besser. Nur, warum machen sie denn nicht mehr daraus? Warum gibt es Schönheitswettbewerbe mit ’Jungfrauen’ bis Anfang 20? Warum gibt es Tausende Magazine, Zeitschriften mit halbnackten Frauen als Titelbild? Warum lassen sich die doofen Weiber stets vor die verrücktesten Werbekampagnen spannen, die meistens noch Frauen verachtenden Inhaltes sind? Wieso lassen sich zu Bohnenstangen degradierte Wesen von schwulen so genannten Modedesignern ‘anziehen’? Überall sind immer auch die Frauen mit beteiligt und sie schaffen es einfach nicht das Rad in die richtige Richtung in Schwung zu bringen! Nicht mit der Gardine vor dem Gesicht! Nicht mit dem Messer in der Hand! Nur mit einem aufgeklärten, intelligenten Verstand wäre es zu schaffen! Er, der Verstand, ist ja nun mal männlich, ist leider sehr häufig nicht zu sehen. Na, vielleicht macht es ja meine ’Favoritin’, die Hillary, bald besser.

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