Kommentar zur Bayernwahl

Nach jeder Wahl küren die unbedeutenden Tagesberichterstatter, man nennt sie auch schon mal Journalisten, die Wahlsieger. Aber nicht, wie im Sport üblich, dass der Erste, also der mit den meisten Stimmen, der Sieger ist… Nein! Wenn phrasendreschende alternative Arschlöcher von ‚gar nicht‘ auf irgendeine Prozentzahl (durch Medien zuvor schon dorthin geschrieben) schießen, so werden die immer als siegreicher gefeiert, als die, die zwar dreifach mehr Stimmen erhielten, aber doch erheblich weniger Menschen zum Kreuzchen bei sich bewegen konnten, als bei der Wahl Jahre zuvor. Dass sich die Welt weiterdreht, dass nichts heute mehr so ist, wie es gestern war, das wird ignoriert, man bastelt besser an der eigenen Wahrheit, mit dummen Geschwafel.

Der erste Platz, also die Partei, die die meisten Wählerstimmen auf sich vereinigen konnte, das ist dann der erste Platz des ausgerufenen Verlierers! Das ist so unfassbar dämlich, dass einem Menschen mit halbwegs normalem Verstand die Worte fehlen. Oder doch, ich versuche es mal so: Dämlich ist ein weibliches Wort… Seit sich nicht nur in der Politik, sondern auch im Reportergewerbe die Weiber nicht mehr nur nach Quote, sondern vermeintlich auch nach Leistung hochgedient oder vorgedrängt haben, ist die Welt nicht besser, sondern … ja, tatsächlich… dämlicher geworden! Wenn der echte Wahlsieger 37,2 % der Stimmen erhielt, dann kann doch nur ein dummer, verirrter Mensch den zweiten Platz, mit noch nicht einmal der Hälfte dieser Stimmen, bejubeln, feiern, die Gewählten hochleben lassen, wie Heilsbringer! Und als Steigerung des ganzen Irrsinns, werden Arschlöcher mit einem Stimmenanteil von weit weniger als einem Drittel des Ergebnisses des echten Siegers hofiert, gefeiert, als seien diese Idioten die Lösung zur Erneuerung der Welt!? – Das will mir nicht einleuchten! Und so etwas geschieht auf den Kanälen des Staatsfernsehens! Die sind also total verblödet! Auf der einen Seite will man kein Chaos, auf der anderen Seite redet man es aber gerade herbei! (Die nächste spannende Reportage ist garantiert!)

Wenn in Bayern von der Politik der CSU Enttäuschte eine Art Protest ausdrücken wollten, dann wählten sie dieses Mal die Grünen, um nicht gleich ganz ins rechte Lager zu geraten. Die allerdings bejubeln das Ergebnis als ‚IHR‘ Ergebnis, wo sie doch wissen müssten, dass es nur die so prächtig gelungene, gelebte neue Streitkultur der CSU war, und nicht ihre Aller-Welts-Themen, die sie zwar als zweitstärkste Kraft in Bayern ausweisen, aber immer noch sehr weit von der Macht entfernt zurücklassen.  Dass es nur 10,2 % Arschlöcher in Bayern gibt, erstaunt mich. Ich hätte den Anteil der alten braunen Brut weit höher geschätzt. Gut so. Das lässt hoffen, denn so verdampft ‚diese Alternative‘ auch wieder schneller!

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