Offener Brief an den Bundeswahlleiter

An: post@bundeswahlleiter.de

Betreff: Wie kommen wir ganz demokratisch zur wirklichen, zur ‘Direkten Demokratie‘?

Herrn Dr. Georg Thiel – Der Bundeswahlleiter – Statistisches Bundesamt Pressestelle

„Ihre Aufgabe ist es, über Änderungen der Bevölkerungszahlen im Wahlgebiet zu berichten und darzulegen, ob und welche Änderungen der Wahlkreis-einteilung sie im Hinblick darauf für erforderlich hält. Der Bericht der Wahlkreiskommission ist dem Bundes-ministerium des Innern, für Bau und Heimat innerhalb von 15 Monaten nach Beginn der Wahlperiode zu erstatten, in dieser Wahlperiode also bis zum 24. Januar 2019.“

Guten Tag, sehr geehrter Herr Dr. Georg Thiel & Ihr komplettes Team!

Die zuvor aus der Internet-Präsenz Ihrer Dienststelle kopierten Zeilen dürften Ihnen bekannt sein. Schade, dass die Wahlkreiskommission offensichtlich nicht auch über die Änderungen innerhalb der Bevölkerung zu berichten hat, also ich meine über Gedanken, Reaktionen, Befindlichkeiten etc. – Nun sitzen in der Kommission aber auch nur Menschen, die gar nicht wissen, was ‘draußen so geschieht‘, oder? Zumindest hatten ja jüngst drei Bundesdeutsche Parteivorsitzende erkannt, dass man doch auf Strömungen und Unmutsäußerungen aus der Bevölkerung Rücksicht nehmen und entsprechend gemachte Fehler korrigieren muss! – Das schrieb ich allerdings seit gut einem Jahrzehnt den Politikern und erinnerte an die Worte des Franz Joseph Strauss, „dem Volke öfter mal aufs Maul schauen, ohne ihm danach zu reden!“

In meinem letzten Video „Bevor Sie‘s vergessen: Wir brauchen dringend die Direkte Demokratie“ äußerte ich mich zu diesem Thema zum x-ten Male und es drängten mich einige Menschen, aus dem In- und Ausland, doch noch viel aktiver zu werden. Obwohl das gar nicht geht, weil ich ja schon täglich 18 Stunden arbeite, 7 Tage in der Woche und das seit Jahrzehnten! Und wenn mir ein kleiner Staatsdiener dann ignorant begegnet, dann antwortete ich ihm bewusst arrogant: … „Und ich arbeite nur für SIE, die ‘kleinen Leute‘. – Ja, zum Wohle aller Menschen, ohne Bezahlung!“

Durch endlose Korrespondenz mit Politikern in aller Welt, mit Managern größter Konzerne, mit Wissen-schaftlern und Universitäts-Professoren auf vielen Feldern, mit meiner über 52.000 E-Mail-Adressen umfassenden Excel-Datei, habe ich die Hand am Puls sehr vieler Strömungen. Und ich kann und muss Ihnen sagen (schreiben), dass die Stimmung ‘draußen‘ im Lande noch viel katastrophaler ist, als es uns die manipulierten Staatsmedien täglich vorgaukeln. … Wenn dann noch in Vieraugengesprächen, jetzt einmal bezogen auf Österreich, ein pensionierter General der Zwergenarmee dort, sich besorgt darüber äußert, dass man bereits Szenarien durchspielt, wie zu reagieren ist, wenn das Volk wirklich aufsteht… Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das hier nicht viel anders abgeht, im Gegenteil: Wir sind doch die Vorbilder für allen Irrsinn in Europa! Widersprechen Sie mir bitte, aber ich bezweifle, dass Sie das wirklich mit Argumenten können!

Also aus diesem ‘gedanklichen Aufbegehren‘, ich bin ja öffentlich und trage satirisch, ironisch, zynisch vor, was mich bewegt, was andere besorgte Menschen mir zutrugen, da erwuchs seit langem die Idee eine ‘Gerechtigkeitspartei‘ zu gründen, mit der sich alle Menschen, egal welcher Farbe und Richtung, identifizieren können, denn DAS ist die Basis für ‘alles‘: Gerechtigkeit! Wie können wir die erreichen? = Durch die sofortige Einführung der ‘Direkten Demokratie‘, denn dann würden die Bürger, die Unrecht spüren, die Recht fordern, ihre Wünsche, Forderungen, entsprechend über ein zu organisierendes Regulativ formulieren und zur Abstimmung durch die Bürger dieses Landes bringen. (Und so etwas muss ja überall auf der Welt geschaffen werden!) Aber… Nun kommt das typisches deutsche, ‘aber‘…

Aber nun schauen Sie sich einmal ‘Ihre‘ Hürden an, die ‘Sie‘ in diesem so freien Land dem ‘Sie‘ bezahlenden Bürger aufbürden! ‘Sie‘, also alle Staatsdiener, das, was die Bundeskanzlerin nach 13 Jahren vor wenigen Augenblicken öffentlich zum ersten Mal bekannte, ‘Sie‘ haben nur zu dienen, und das ist so einfach, bei den (noch) sehr üppigen Bezügen, oder nicht? Darum frage ich Sie, sehr geehrter Herr Dr. Thiel, ganz persönlich, was empfinden Sie, wenn Sie Unrecht spüren? Wie versuchen Sie, weil Sie mehr zu sagen haben, als nur den täglichen Trott in einer sicher viel zu gewaltig aufgeblähten Behörde sinnlos Papier von links nach rechts zu schlichten, wie versuchen Sie sinnvoll zu dienen und das empfundene Unrecht in Recht umzubiegen? Sie gründen also auch eine Partei, wie ich? Sie haben sofort 3 oder 7 Leutchen, natürlich, die Sie überzeugen können, doch dann kommt Ihnen Ihre eigene Behörde dazwischen, wenn Sie denn an einer Wahl teilnehmen möchten! Habe ich es richtig gelesen, dass dann 400 ‘Unterstützer‘ sich noch in sinnlose Formulare eintragen müssen? Erst dann entscheidet auch noch eine Kommission, über den Inhalt Ihrer Anliegen, ob dieses noch auf dem Boden dieser Rechtsordnung fußt… Sehen Sie den Irrsinn, der sich über die Jahrzehnte in unserer so feinen Demokratie, also der Diktatur der Parteien, gebildet hat? – Das ist aktuell keine Demokratie mehr, in der wir leben!

Ich stelle mir eine Direkte Demokratie wie folgt vor: (Unabhängig von meinen revolutionären Plänen, zunächst einmal die Hälfte sämtlicher Staatsdiener freizusetzen! – Die Bürger helfen der verbleibenden Hälfte ja, bei der Erfüllung ihrer Aufgaben!) Jeder Bürger hat das Recht, seine Wünsche und Vorschläge im für ihn zuständigen Rathaus schriftlich einzureichen. Viermal im Jahr (z.B.) stehen dann sämtliche öffentlich gemachten Ideen zur Abstimmung: Natürlich getrennt nach Themengruppen, die nur die Gemeinde betreffen, die Kreise, das Bundesland oder den Bund. Über die heutige Technik ist das alles ja gar kein Problem, wer diese nicht nutzen will oder kann, der darf im Rathaus abstimmen! Und die Ergebnisse werden nun den entsprechenden Entscheidungsgremien vorgelegt, die gemäß ihres Auftrages diese umzusetzen haben. – Ist das zu naiv gedacht, oder zu sehr ‘schweizerisch‘?

Wo vor hätte das ‘System‘ denn mehr Angst, als dass es sich damit selbst abschafft? – Zum (vorläufigen?) Schluss eine an Karl Julius Weber angelegte Weisheit: „Wenn von oben nicht reformiert wird, muss man sich nicht wundern, wenn von unten rebelliert wird!“ – Vielleicht nehmen Sie diese Worte schon einmal mit in Ihre Kommission!? Für heute grüße ich aus dem sauren Land, und würde mich über eine intelligente Reaktion sehr freuen!

Ihr Dr. Roman Schreiber

P.S. „Mein Ruf als unbekannter Autor ist weltweit.“

(Ambrose Bierce, *24. Juni 1842, †Dezember 1914)

 

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