Ich muss mich heute einmal richtig weit und zynisch aus dem Fenster lehnen: Das Titelbild zu diesem Buch, das ich gerade gestaltete, inspirierte mich doch ein wenig zu diesen mehr kabarettistischen Gedanken. Diese Justitia für Austria konnte hässlicher nicht gestaltet worden sein, um die Originale zu treffen! Weiber, nur Weiber! In jeder Instanz nur Weiber! Von der kleinsten Schreibkraft im Büro einer Halbtags-Richterin bis zur Ministerin. Nur Weiber! Da ist klar, dass diese Justitia keine Waage des Rechts in der Hand hält, sondern einen abgetragenen Büstenhalter! Und in der anderen Hand hält sie ein Schwert, nicht um für das Recht zu streiten, sondern jedem Kerl sich vom Leib zu halten, der es wagt, sie in ihrer Unfehlbarkeit zu kritisieren!
Nichts anderes ist uns widerfahren, als wir versuchten das Unrecht von Franzen einigermaßen gerade biegen zu lassen. Bekanntlich hackt eine Krähe der anderen kein Auge aus und so wird eine Schlampe sich mit der anderen im Geiste solidarisch erklärt haben…? Ist das Wort Schlampe nun eine Beleidigung, oder gar der Rabenvogel Krähe? Wen habe ich mit diesem schwarzen Humor und alten Volksweisheiten getrof-fen? Wer Verhältnisse, wie wir sie in Franzen zu erdulden hatten, toleriert und nicht ganz konsequent mit aller Macht und Härte des ‘Rechtsstaates‘ dagegen vorgeht, der ist anscheinend ein Sympathiesant dieser umschriebenen Personen! Wer sich angesprochen und beleidigt fühlt? Ganz Österreich vielleicht, nach dem Lesen der Bände I. und II. zu meinem Thema ‘Häusersuche in Österreich‘? Auch nicht schlimm. Ich habe Hunderte von Bildbeweisen! Wem die Jacke passt, der soll sie ruhig anziehen.
Eigentlich hatte ich nicht vor, mich über diesen ‘Rechtsstaat‘ Österreich auszulassen. Es war schon ziemlich frustrierend, wie wenig ‘freiheitlich‘ es gleich zu Beginn in Niederösterreich losging. Gegen bestehendes, gültiges Europarecht durfte ein kleiner Polizeibeamter aus Zwettl mit Bußgeldandrohungen hantieren. Etwas später standen einige uniformierte Abkassierer bei strahlendem Sonnenschein mit einer Geschwindigkeitsmesspistole auf der Autobahn und das hatte dann die nächste Konfrontation mit dem Rechtssystem in Österreich zur Folge.
Mutig wagten wir uns ja noch aus dem Waldviertel an die Wiener Justiz, die das Unrecht, dass uns durch eine gierige, im Grunde unqualifizierte Maklerin zugefügt wurde, begradigen sollte. Ich dachte, dass mit einem Mahnbescheid, einer sinnvollen Verhandlung die Angelegenheit in egal welche Richtung dann abgehakt werden könnte, darum ließ ich mir mit dem zweiten Band meiner ‘Häusersuch-Reihe‘ auch entsprechend Zeit, um das Ende, also ein Urteil mit in das Buch aufzunehmen.
Doch die in Kopien abgelichteten Schriftstücke im gerade von mir abgeschlossenen Buch ‘Häusersuche in Österreich‘ waren so umfangreich und hätten die Geschichte um die Haussuche schon ein wenig in eine andere Bahn gelenkt, dass ich mich spontan entschied, sämtliche Kontakte mit dem Rechtsstaat in einem separaten Büchlein festzuhalten.
Ich hoffe ja, dass es nicht unbedingt viel mehr Fälle werden, als ich diese jetzt überschlägig im Kopfe habe. Und es ist auch gar nicht mehr wichtig, ob ein Ende offen bleibt, ein Fall abgeschlossen ist. Es geht mir darum, die Kleinkariertheit in diesem Staate festzuhalten. Natürlich ist es woanders nicht anders! Das wissen wir! Aber die Zeit, die man sich hier in Österreich nimmt und an einer Sache hochzieht, die ist schon außergewöhnlich, und das gilt es festzuhalten.
Wen es darüber hinaus noch interessiert, der wird vielleicht ein wenig schmunzeln, wenn er kein Österreicher ist sowieso, und zum Report mit der Arbeitsnummer 67 greifen.
Einige Jahre sind inzwischen (aktuell schreibe ich diese Zeilen am 20.7.2018) mit uns und an uns geradezu vorbeigeflogen. Sehr viele Bücher schrieb ich, teilweise auch mit Bezug zu Österreich. Noch mehr Videos produzierte ich. Am Ende kommt dieses ‘Bergvolk aus den Alpen‘ gar nicht so gut dabei weg. Natürlich habe ich auch wundervolle Kontakte zu Österreichern! Ich pflege sie auch, soweit das über die große räumliche Distanz überhaupt möglich ist! Aber eines habe ich mir bewahrt: Eine kritische Haltung gegenüber allem, was aus Österreich kommt! Das geht sogar bis in die eigene Familie, die ja in Person unseres Sohnes seit einiger Zeit in der Steiermark lebt. Nein, auch wenn wir aus nachvollziehbaren Gründen einen zweiten Wohnsitz dort unterhalten (müssen), einen ersten Platz wird dieses Österreich niemals einnehmen können! – Wir müssen uns die Situation, die Vergangenheit, nur auch immer wieder mal bewusst machen, weil es natürlich einfacher ist, einfach umzufallen. Aber wir gehen lieber nicht den bequemen Weg! Wir machen dann besser einen großen Bogen um Österreich und halten ‚distanzierten Kontakt‘, soweit notwendig. ☹
Ihr Dr. Roman Schreiber