Vor einigen Tagen äußerte ich mich ganz gezielt an politisch Interessierte in Deutschland und Österreich. Es war für mich schön zu sehen, wie sich nur wenige Stunden später, Medienvertreter aus beiden Ländern zu den unterschiedlichen Themen absolut identisch äußerten. Ja ich erkannte sogar in Passagen meinen Wortlaut. Das ist zumindest Beweis dafür, dass es eine sehr breite Front an Kritikern gegen die bestehenden Systeme gibt! Das lässt hoffen!
Als Reaktion auf die durchsickernden ‘Nebeneinkünfte‘ des Herrn Steinbrück gab es nun diverse Vorschläge aus den Reihen aller Parteien. Alle zieren sich aber und wollen besser nicht so ganz ‘raus mit der Wahrheit, stellen dann sogar noch die Frage in den Raum: „Wollen wir denn den gläsernen Abgeordneten?“ – Ja, warum nicht? Diese Volksvertreter sind doch auch dafür verantwortlich, dass wir den gläsernen Bürger haben! Sämtliche Überwachungen und Kontrollen, überall, sind doch nichts anderes mehr! Die eine oder andere Behörde stellt sich vielleicht noch dämlich an, aber per Knopfdruck ist doch ‘alles‘ über ‘jeden‘ längst bekannt! (Ja mit diesen Daten machen Behörden sogar noch dreckige Geschäfte!) Aber dieser bewusst aufbereitete Nebenkriegsschauplatz soll ja nur ablenken vom eigentlichen Problem und Thema: „Warum dürfen Abgeordnete überhaupt Nebeneinkünfte haben!?“ Genau DAS ist die einzige Frage die zu stellen ist!
Darum meine Forderung ohne Wenn und Aber oder Umleitungen und Ausnahmeregelungen und was den in der Vielzahl dort sitzenden Rechtsverdrehern noch so alles einfällt: Wenn man seinen frei gewählten Platz als Abgeordneter eines Parlamentes einnimmt, dann haben sämtliche Nebentätigkeiten zu ruhen! Dann wird es auch keine Nebeneinkünfte mehr geben! Dann gibt es nur noch die Erfüllung dieser Aufgabe, nämlich Volksvertreter zu sein für eine bestimmte, absehbare Zeit! Von morgens bis abends und wenn es sein muss, auch während einer Nachtsitzung! Das wäre die Erfüllung des Eides, den ‘sie‘ alle schwören beim Dienstantritt und beim Versprechen dem Bürger zu dienen! Dienen dürfen, für viel zu üppige Bezahlungen, für viel zu großzügige Privilegien!
Das gehört natürlich außerdem alles auf den Prüfstand! Vor allem darf es zukünftig diese Berufspolitiker nicht mehr geben, die sich über Generationen auf Staatskosten, also auf Kosten der Bürger (!), in ein sehr bequemes Leben einrichten! Wenn es nicht so wäre, würden diese so Gescheiten es doch nicht tun! Darum: Maximal eine Wiederwahl, denn wer es in einer, bzw. zwei Wahlperioden nicht schaffte, sich zum Wohle aller einzubringen, dem wird es danach erst recht nicht gelingen! Ich könnte jetzt auf die im Raume schwirrenden Irrsinns-Summen eingehen, die für den einen oder anderen Abgeordneten von ‘anonymen Auftraggebern‘ aufgewandt wurden und müsste dann sehr direkt ALLE angreifen, die sich in diesem System zu solchen ‘Höhen‘ haben aufschwingen können… Mit ‘diesem Bisschen an Format‘…! – Allerdings ist auch am Verstand dieser Bezahler der Gelder zu zweifeln! Obwohl… Die wissen schon was sie tun… – Doch wie sagte ein Naiver in einer Quasselrunde in der ARD: „Wir wollen doch, dass die Abgeordneten nicht in irgendwelche Abhängigkeiten geraten, also müssen sie auch finanziell unabhängig sein!“ Dieser Schwachkopf hat offensichtlich nicht das System begriffen, dass nämlich die Bezahler für irgendwelche Vorträge, Auftritte usw. sich nicht den Inhalt des Vortragenden kauften, sondern die Person gleich mit! So definieren ‘die‘ Unabhängigkeit eines Abgeordneten. Unabhängig von den Peanuts, die man als Abgeordneter einstreicht!
Und in Österreich? Da hat zumindest das Auftreten des braven, alten Frank Stronach die Polit-Meute ein wenig aufgerüttelt und von wichtigeren Themen abgelenkt! Das hat er zunächst geschafft, mit seinem Team, das allerdings insgesamt zu sehr mit der eigenen Vergangenheit beladen ist, als das man so einen Neuanfang formulieren könnte. Als hätte man sich zuvor im ganzen Lande nicht schon genug mit Korruptionsvorwürfen beschäftigt! Wie Korruption funktioniert, da brauchte es nicht erst das Stronach-Team, um das für alle erneut deutlich zu machen. Weil es an Inhalten fehlt, ist genau DAS nun wieder Gegenstand sämtlicher Diskussionsrunden und damit wird es den etablierten Parteien sehr leicht fallen, im wirklichen Wahlkampf – wir befinden uns ja noch im Vorgeplänkel – die Bürger wieder für sich zu gewinnen! Diese Prognose wage ich einmal, weil ich einigen Menschen in diesem Lande auf den Mund geschaut habe.
Das wäre überhaupt ein guter Rat an alle Politiker: Öfter mal dem Volk auf den Mund zu schauen, ohne ihm danach zu reden!