Das ehemalige Försterhaus von Kolbnitz

Endlich das Ende unserer Häusersuche in Österreich! Also hier nun der eigentlich dritte kleine Band zu meinem Thema ‘Häusersuche in Österreich‘. Warum nun auch noch dieses Buch? Weil es eine durchweg positive Geschichte ist und ich so, mit diesem Report, unserem ‘großen, unbekannten Hauseigentümer‘, den ÖBf = Österreichischen Bundesforsten AG, einen würdigen Platz in der Reihe unserer über die Jahrzehnte bewohnten Anwesen einräumen wollte.

Wir entschieden uns für das ehemalige Försterhaus in Kolbnitz, nicht, weil wir vielleicht müde waren vom monatelangen Suchen, sondern weil wir für uns optimale Bedingungen vorfanden. Zumindest bot die mögliche Trennung von ‘oben‘ und ‘unten‘ im Haus eine Perspektive, um zukünftig zwar auf einem Grundstück gemeinsam mit meiner hochbetagten Mutter (‘alt zu werden‘) leben zu können, aber sich dennoch nicht unbedingt 24 Stunden auf die Nerven gehen zu müssen. Dass der Alters- und Gesundheits-zustand der alten Frau mit der wichtigste Faktor war, der uns ‘Ja‘ zum Anwesen in Kolbnitz sagen ließ, ist unbestritten. Allerdings mussten wir zur Verbesserung der Lebensbedingungen noch einige wichtige Investitionen vornehmen. Den Umbau der im Erdgeschoß ehemaligen Garagen hatten wir vom ersten Kontakt an fest beschlossen und uns auch die Zusage des Hausbesitzers gesichert, dass wir das so machen durften. Mit unseren Umbaumaßnahmen bekam das ehemalige Försterhaus überhaupt den Charakter eines echten, großen Wohnhauses, während es über vierzig Jahre zuvor doch mehr funktionsorientiert einer Försterfamilie dienen sollte. Wann immer wir von diesem Flecken Erde eventuell einmal wieder fortgehen sollten, wir hinterlassen dann ein Haus, dass einer Großfamilie beste Bedingungen bietet!

Welchen Sinn macht dieses Buch mit der Arbeitsnummer 58? Es hält zum einen die freundliche Art der zuständigen ‘Hausverwaltung‘ fest; also ganz so ‘unbekannt‘ ist uns dann in Person des zuständigen Bauingenieurs unser Vermieter doch nicht. Natürlich machte dieser Partner am anderen Ende der Leitung ‘nur‘ seinen Job, aber er machte ihn immerhin so gut, dass wir sehr zufrieden waren und ‘Ja‘ zu den Vertragsbedingungen eines in staatlichem Besitz befindlichen Anwesens sagten. Wir, die wir nach einem bis hierhin sehr ereignisreichen Leben besonders kritisch gegenüber jedem Staat und seinen Einrichtungen sind, ließen uns auf diesen Deal ein. Das ist eigentlich schon sensationell! Natürlich auch, weil alle Bemühungen zuvor, ob über private Anbieter oder Makler, sich als wahre Katastrophen herausstellten und wir bereit waren, Österreich wieder zu verlassen. Doch durch die Seriosität der Österreichischen Bundesforste AG und einem fairem Vertragswerk hatten wir zumindest die Garantie, nicht erneut betrogen zu werden.

Dass ein so bedeutendes Unternehmen, mit einer so großen Anzahl von Haus- und Grundbesitz, selbst mit einer Vielzahl verantwortlicher Mitarbeiter, nicht aus dem Stand heraus für jedes Problem gleich eine perfekte Lösung haben kann, ist auch klar. Dass notwendige Investitionen auch dort im Unternehmen, oder vielleicht gerade dort im ‘staatlichen Unternehmen‘, besonders überprüft werden müssen und schwierig sind, der einzelnen Liegenschaft es immer gleich gerecht zu machen, ok, damit müssen wir wohl leben. Doch wo wollte schon alles immer zu einhundert Prozent perfekt sein? Das gab und gibt es nicht; aber daran arbeiten, das können wir alle!

Meine kleinen Erzählungen haben zum einen den ganz egoistischen Sinn, meine eigene Lebensgeschichte für mich festzuhalten. Wenn ich mich eines Tages nicht mehr an alles erinnern kann, dann ist ein Nachlesen wenigstens möglich! Also wenn es von Interesse ist, dann sollen die Geschichten aber auch anderen Mut machen, stets und ständig, überall den Mund aufzutun, wenn etwas nicht im eigenen Sinn läuft! Ich nehme mich oder eine Situation als Plattform und von dort lässt sich kritisch auf die Welt schauen. Blauäugig darf ich doch nach so vielen Jahren des Herumreisens nicht mehr sein. Gemachte Erfahrungen gipfeln schließlich in Formulierungen, die den einen oder anderen Leser eventuell schockieren und er oder sie wird meine Meinung als billige Verallgemeinerung, gar bösartiges Vorurteil abtun – aber so könnte nur ein Ignorant reagieren, denn warum sollte ich die gehabten Erlebnisse beschönigen und damit die Schwächen des Lebens verheimlichen?

Im ehemaligen Försterhaus von Kolbnitz geht es nun sehr viel friedlicher zu, allerdings wäre es ja langweilig, gäbe es nicht von der einen oder anderen ‘Konfrontation‘ zu berichten…

Ihr Dr. Roman Schreiber

 

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://romanschreiber.info/das-ehemalige-foersterhaus-von-kolbnitz/