Nach den Wahlen ist vor den Wahlen

Und immer wieder die gleichen dummen Spielchen, ’wer mit wem?’. Vor und nach einer Wahl. Eigentlich geht mich ja ein Wahlausgang in Deutschland schon einige Zeit überhaupt nichts mehr an. Dennoch bin nicht nur ich es, der sich natürlich für alles, was dort in diesem Lande geschieht, interessiert. Aufmerksame Beobachter, Menschen die auch schon mal über den eigenen kleinen Horizont hinauskamen, und einen Blick von außen auf dieses Deutschland hatten, werden feststellen, dass sehr vieles, von dem was da so in deutschen Landen ’abgeht’, wenn auch mit einem gewissen Verzögerungseffekt, aber dann doch gewaltig imitiert wird.

Nun forderte zwar einer dieser Berufspolitiker, ich lasse mal meine gedachten Attribute fort, dass sich Demokratie wieder mehr auf der Strasse abspielen sollte und gab Frankreich als gutes Beispiel an. Welch ein Idiot, der so etwas von sich gibt! Der hat noch nie dort richtig gelebt und unter den ständig mehr als kleinbürgerlichen Behinderungen gelitten, die stets ein protestbereites Häuflein veranstaltet. Ich kann da mitreden! Wir lebten in einer schönen französischen Kleinstadt, Chalons En Champagne, in der Nähe einer großen Straßenkreuzung, die wegen ’alles und nichts’ sehr häufig blockiert wurde. Egal, ob wegen einzelner kleiner, sicher tragischer, Firmenpleiten, oder kleinster Preiserhöhung im Wasserpreis. Über Stunden! Immer mal wieder, im Grunde war es nur für ein paar Menschen wichtig, aber es wurden immer alle anderen mit einbezogen. Und sämtliche Menschen, die versuchten ihren noch funktionierenden Job zu machen, wurden nun daran gehindert! Und das soll Modellcharakter haben? Schwachsinn! Wenn es keine anderen Lösungen gibt?

Deutschland funktionierte einmal, bevor eine rote Socke mit Namen Willy Brandt sich schon vor der Wahl in einem Kuhhandel mit einem heute immer noch aus diesem Deal hervorragend bezahlten Alt-Bundespräsidenten auf eben diesen ’Job’ einigte! Die beiden wussten, dass sie die Wahl nicht gewinnen konnten und erklärten sich doch am Wahlabend zum Sieger! Von da an ging es aber gewaltig bergab in Deutschland, nicht nur mit der Moral!

Im Sport ist der Erste im Ziel auch der Sieger, es sei denn, er wird wegen Dopings hinterher gesperrt. Da kann man auch die beiden Zeiten oder Weiten des Zweiten und Dritten addieren, dabei kommt kein besserer Platz heraus. Doch bei den so genannten demokratischen Wahlen ist das anders. Da wählen die Anhänger zwar ihre kleine Partei. Wollen eigentlich etwas anderes, als das, was sie nach der Wahl nun erhalten, aber das soll richtig sein?

Die Verlierer bezeichnen sich als Sieger, weil sie ihren Anteil von 6% auf 9% um 50% gesteigert haben!? Der wirkliche Sieger lässt zu, dass er als Verlierer dasteht, weil er von ehemals 49% nur noch 46% Anteile hat!? Solchen Schwachsinn brachten zum ersten Mal die zuvor schon erwähnten so honorigen Staatsmänner (Staats-ver-diener) Brandt und Scheel auf. (Nein nicht Tünnes und Scheel, die sind ja noch viel älter.)

Der Erste muss immer der Sieger sein! Ich ließe nur eine Einschränkung gelten: Die Gruppe der Nichtwähler, die sollte stets vertreten sein, denn die ist kurioserweise die immer weiter wachsende Mehrheit! Vor allem DAS sollte den Politikern mehr als zu denken geben. Ich würde als Wahlsieger mir stets diese Gruppe als Koalitionspartner ins Boot holen, dann gäbe es keine Verhandlungen mit wirklichen Wahlverlierern!

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