So etwas nennt man wohl Weltwirtschaftskrise?

Die Zeche müssen alle zahlen und die Verursacher schütteln sich kaum. Es ist nicht immer wirklich lustig als alter Nörgler, der von (überall) außen sich hin und wieder mutig zu manchem Thema äußert, Recht zu bekommen. Doch welch eine Genugtuung, dass es jetzt mal so richtig dem edlen und so hoch gepriesenen Berufsstand der Banker an den Kragen geht. „Halt, nicht alle über einen Kamm scheren,“ rufen schon wieder vereinzelt Betroffene. „Nur die Investmentbanker sind Schuld!“ Völliger Quatsch, sage ich. Das ganze System ist falsch! Wie können ein paar Hundert sich selbst überschätzende und überschätze Idioten die ganze Welt ins Verderben stürzen? In grauer Vorzeit, da wurden Aktien als Anteilsscheine einem Geldgeber ausgehändigt; damit war sein Anteil an der Aktiengesellschaft verbrieft. Er gab sein Geld, zum Beispiel, weil die Gesellschaft, in die er investierte, dieses Geld für notwendige Erweiterungen benötigte, und er vertraute dieser Gesellschaft. Und heute? Heute spielen kleine Milchbubis Monopoly, wobei dieses Spiel, ich erinnere noch die Worte meiner Mutter, das muss vor rund 50 Jahren gewesen sein, „den Charakter“ verdirbt! Und sie hatte Recht! Es ist ermüdend die verspekulierten Summen zu addieren, die weltweit plötzlich einfach so ’fehlen’! In Worten ausschreiben, z.B. 700 oder 800 oder noch viel mehr Milliarden, dazu sind diese Typen meistens nicht in Lage, aber dem kleinen Mann einen dringend benötigten Kleinkredit ablehnen, das konnten und können sie, mit leichter Hand! Wie schön, dass ich doch überall so richtig mitreden kann. Damals, im so reinen Deutschland, wo es doch überhaupt keine Pleiten gab und nur ehrenwerte Kaufleute mit seriösem Hintergrund ihren Geschäften nachgingen… In der eigenen Familie wurde ich müde belächelt, weil es da auch so zwei Banker gab, die sich wunderten, dass komischerweise nur ich immer mit so vielen in Konkurs gehenden Kunden zu tun hatte, die mich auch ganz schön mit hineinrissen! Da gab es nämlich keinen Fond und keine Regierung die sagte, „Ach, es fehlen Ihnen ein paar Hundert Tausend DM, bitte, hier nehmen Sie sie und zahlen zurück, wenn Sie es dann ermöglichen können!“ Nicht das ich diesen Familienmitgliedern damals, wie heute, gram wäre für ihre Position, die hatten damals nichts damit zu tun und sind ja schon glücklicherweise längst im Ruhestand. Auch auf Kosten der allgemeingültigen Gesetze; ich könnte auch sagen, auf Kosten der Allgemeinheit. Irgendwie ist da das Wort ’Gemeinheit’ enthalten… Und so gemein geht es im großen Stil jetzt weiter und immer weiter. Es muss ja auch weitergehen. Aber wie soll denn jemals wieder Vertrauen in der Welt existieren? Die Banken trauen einander nicht mehr. Ja, weil sie wissen, wie krumm ihre Geschäfte seit ewigen Zeiten liefen! Diese zuvor erwähnten Investmentbanker verursachten mit ihren Fehleinschätzungen über Entwicklungen von Geschäftsfeldern, egal wo in der Welt, dieses Chaos. Komisch, seit wir durch Europa touren, seit 1992, haben wir in jedem Land Westeuropas genau diese völlig falschen Entwicklungen gesehen, ja ich habe sogar in meinen kleinen Erzählungen stets genau diese jetzt zu Tage tretenden Missstände aufgezählt! Von manchen Lesern wurde ich als viel zu kritisch bezeichnet und für meinen Pessimismus bezüglich Irland, Portugal, England und Spanien müde belächelt… Und jetzt? Mir ist nicht zum Lächeln. Ich weiß gar nicht, ob nicht unsere Bank auch beteiligt ist? Ich werde es gleich hören, wenn meine Frau vom Geldautomaten zurückgekommen ist… Ja, plötzlich schreien selbst die großen Banker nach dem Staat. Der Staat, dass sind ’Wir alle’. Also müssen ’Wir alle’ uns für die Zukunft ein System erdenken, wo wir einerseits Freiräume haben, in denen sich Märkte entwickeln können, aufgrund von kreativen Bürgen, aber es darf nicht unkontrolliert geschehen, wenn es mit den Geldern der Allgemeinheit geschieht. Nur darum geht es. Es kann ja ein jeder sein Geld in den Fluss kippen, wenn es denn sein sauber erwirtschaftetes eigenes Geld ist. Es darf aber nicht sein, dass das Geld der Allgemeinheit in Spekulationen, was wohl so etwas wie Kreativität auf dem Finanzsektor ausdrücken soll, zu Milliarden und Billionen verbrannt wird! Zum guten Schluss für heute doch noch etwas zum Lachen: Mein Bruder, also so ein ehemaliger Banker, der erzählte mir folgenden, leider wohl richtigen Vergleich, (wenn er denn nicht so tragisch wäre!): Worin besteht der Unterschied zwischen einer Bank und dem Eiffelturm? Beim Eiffelturm sind die größten Nieten unten verbaut… Dem möchte ich heute nichts mehr hinzufügen.

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://romanschreiber.info/so-etwas-nennt-man-wohl-weltwirtschaftskrise/