Vor rund 20 Jahren leistete ich einen etwas irrwitzigen Schwur: Ich wollte niemals zurückkehren in meine Heimatstadt Lübeck, nie wieder nach Deutschland. Ein ebenso verrückter, weil so nicht zu erwartender Anlass, ließ mich meine damals ausgesprochenen Worte vergessen; ich hatte vor wenigen Tagen meinen knapp zwei Jahre älteren Bruder auf seiner letzten Reise zu begleiten. Das war so natürlich nicht geplant und wie grausam musste diese Situation erst für unsere Mutter sein, die fast 87-jährig dann die Frage stellte: „Warum er und nicht ich?“ Und alle anderen fragten natürlich auch. Komisch, dass offensichtlich NUR ich die Antwort kannte!
Eine kleine, eigentlich traurige Story genau dazu passend, bringt den geneigten Leser dieser Zeilen auch der Antwort näher: Eines Tages kam der Coca Cola-Repräsentant für das Gebiet Ostholstein, Scharbeutz etc. in das Geschäft, wo mein Bruder nicht nur seine Getränke kaufte. Da fragte der Verkäufer dieses Marktes den Coca Cola-Mann, „Sagen Sie mal, könnten Sie auch 5 Ltr. Kanister mit Coca für uns organisieren?“ – Die Antwort des Coca Cola-Mannes war: „Wieso, ist Herr S…….. Ihr Kunde?“… Es hatte sich herumgesprochen, dass mein Bruder ca. 3 – 4 Liter Coca Cola pro Tag, in den letzten 10 Jahren also rund 10.000 Liter Coca Cola getrunken hatte…
Mehr brauche ich intelligenten Menschen doch wohl nicht zu erklären, wenn ‚Sie‘ dann sich noch vorstellen, dass ein Sargnagel nach dem anderen durch die Lunge gezogen wurde und die Berge Süßigkeiten ihn schon in die Nähe vom späten Elvis brachten, obwohl, ganz so auffällig aufgeschwemmt war er nicht, wenn ich mit ihm über Skype und per Kamera korrespondierte und mich über seine Ernährung ausließ. Ja, er verspottete mich geradezu und biss gewöhnlich noch in einen schönen Keks in den Stunden des Vormittags, wenn meine Frau mich zu unserer ‚zweiten morgendlichen Saftrunde‘ vom Computer abrief…
Ich hatte also keine Vertreter von Coca Cola oder HB während dieser speziellen Trauerfeier gesehen; er war ein Logenbruder, so war die ganze Angelegenheit durchaus würdig. Und weil ich so ein hartnäckiger Bursche bin, keinen verbalen Fight mit der lieben Verwandtschaft (und auch sonst) scheue, wurde die ‚Gemeinde der Unwissenden‘ etwas kleiner. Zunächst erfuhr ich große Ignoranz, innerhalb von knapp 14 Tagen neigte sich die Waage der Vernunft gewaltig in Erstaunen, „Wie köstlich doch der Gemüsesaft aus… war!“ Weil ich mich natürlich entsprechend versorgte während dieser Zeit, wenn auch mit etwas mangelhaftem, aber normalem Equipment, und stets für alle Anwesenden eine kleine Kostprobe bereithielt! Bei meiner Abreise versprach man mir, in meinem Sinne an dieser Form der Ernährung, also möglichst täglich frische, rohe Obst- und Gemüsesäfte (!) zu trinken, weiter festzuhalten!
Auf genau dieser Rückreise brachte mich dann mein letzter deutscher Halt ins Bremer Parkhotel… Und welch ein Wunder, dort schwamm ich im herrlichen Pool und weil die Gegenstromanlage einige so kräftige Düsen hatte, empfahl ich einer vorbeischwimmenden älteren Dame, diese gleich als kleine Rückenmassage… „Nein, ich darf keinen Druck dieserart auf mich zulassen”, meinte sie wohl. „Habe schon zwei Beipässe…“ Ein nettes Wort gab das andere und ihr 81-jähriger Mann, der ‚Schulmediziner‘ war, wie sie stolz bemerkte, stellte sich in wenigen Sätzen der Konversation als offensichtlich absoluter Laie vor, was die Folgen unzureichender, falscher Ernährung angeht. Er hatte zwar jahrzehntelang mit Prothesen an verstümmelten Gelenken, auch zum Teil durch Kriege hervorgerufene Verletzungen zu tun… „Ohne die Schulmedizin würde ich heute nicht mehr leben!“ sagte die alte Dame. „Die Schulmedizin ist nichts anderes als die Weiterentwicklung der Naturmedizin“, entgegnete ich. „Vielleicht hätten Sie mit einer richtigen Ernährung die Schulmedizin und die Operationen gar nicht gebraucht?“ legte ich noch einmal nach. – „Mangelnde Bewegung“ war das Argument des alten Herrn Schulmediziners für Arthritis, und er zog ruhig seine Bahnen im wohltemperierten Wasser. Wenn ich meine Deutschlandreise böse hätte beenden wollen, hätte ich ihm vor allem ‚gute geistige Gesundheit’ gewünscht! – Es geht NUR um die Erneuerung unserer stets in uns absterbenden Zellen! Das gelingt NUR mit frischem organischen Wasser und das liefert uns ausschließlich frisches rohes Obst und Gemüse, richtig bereitet natürlich!
Keine noch so perfekte, vielleicht sogar überteuerte Versicherung nimmt einem Versicherten die Verantwortung für den eigenen Körper und die Ernährung ab. Was nützt es, wenn, wie im Falle meines Bruders, das Krankenhaus in Neustadt / Ostsee nicht präpariert ist für eine Operation am Herzen, ja wenn in mehr als zwei Stunden wohl (genaueres habe ich besser nicht recherchiert) versucht wird, den innerlich Verblutenden für einen Transport in die 40 Minuten entfernt liegende Lübecker Universitätsklinik ’zu stabilisieren’. Dort war zwar alles vorbereitet für eine OP, doch den Weg schaffte mein Bruder nicht mehr! Hätte man ihn sofort ’in die Röhre’ geschoben, um zu schauen ’was denn wohl in seinem Körper los ist’… Es nützt nichts klagende, fragende Worte an Niemanden zu richten. Wir würden nur Achselzucken als Antworten von den Schulmedizinern erhalten, und „Wir haben doch alles versucht!“
Angeblich war sein Blutbild so hervorragend, wie er immer wieder lachend betonte, obwohl schon seit einigen Jahren ohne Galle lebend und sich von allem ernährend, was ihm schmeckte… Keine Safttherapie der Welt hätte auf den Punkt genau sein Desaster verhindert, wenn er zum Beispiel an seinem tragischen, letzten Morgen nur meinen frischen Saft und keine Coca Cola getrunken hätte. Klar. Aber hätte er vielleicht schon einmal 10 Jahre früher an ein paar gar nicht so dumme Worte seines sich mit dem Thema ’gesunde Ernährung’ befassenden etwas jüngeren Bruders gedacht, ich bin mir sicher, ich könnte heute Abend mit ihm den Bayern-Sieg in der Bundesliga richtig ausführlich im Skype-Chat analysieren, und noch in etlichen Jahren ebenso!
Sein Tod ist für mich Verpflichtung, noch besessener an all diejenigen heranzutreten, die als Politiker in der Verantwortung stehen und ich werde um eine wirkliche Reform des Bewusstseins um gesündere Ernährung kämpfen, was gleichzeitig zum besseren Allgemeinzustand der Gesellschaft führen wird. Es geht um die Umkehr des Irrglaubens, dass industriell gefertigte Nahrungsmittel unserem Körper Leben spenden können. Tatsächlich erhalten diese denaturierten Produkte für einige Zeit unser Leben, aber nach rund 50 Jahren spätestens beginnen die Folgen ’uns alle’ in die nächsten Stationen dieser Irrsinnskette zu treiben, zu den Ärzten und Apothekern, den anderen Handlangern der Pharmaindustrie. Der Teufelskreis schließt sich und obwohl sehr viele Menschen aus diesem Kreis von diesem System ganz gut leben, es ist ein zynischer Weg des Lebens, der viel angenehmer, leichter, damit lebenswerter beschritten werden könnte, wenn man sehr früh in der Familie, im Kindergarten, in der Schule, mit der Information über die Bedeutung der richtigen Ernährung beginnt und diese dann auch erfährt. Auf dem ersten Blick ist das heute sogar teurer, als es sich die Fast-Food-Junkies in dieser angeblich modernen Welt vorstellen können. Vor allem ist eine gesunde Ernährung etwas zeitaufwendig. Aber wenn nicht wir selbst, wer sollte dann Zeit für unseren Körper haben? Langfristig würde eine gesündere Bevölkerung automatisch eine Senkung der Kosten des ganzen Systems nach sich ziehen! Von den Krankenkassen müssen ganz andere Ansätze und Impulse für die Versicherten kommen, als nur ’ernährungswissenschaftliche Phrasen’ in Hochglanz Broschüren. Der normale Bürger braucht angeblich immer Programme, gesteigert natürlich als völlig Unbeholfener eine Selbsthilfegruppe. Dann geben wir ihm doch einen Ernährungsfahrplan vor, wenn er schon so ’doof’ ist, und nicht von selbst auf die Idee kommt, nachdem er mal in den Spiegel schaute! Ja, ich werde auch diese Geldverschleudernden Institutionen angreifen müssen, um noch einiges zu bewegen!
Etwas anderes fiel mir sehr störend während dieser kleinen Deutschlandvisite auf. Nicht einmal in und um die Bahnhöfe von Paris lungert eine solche, alkoholisierte Mischpoke von Gesindel herum wie in Lübeck, Hamburg und Bremen, den Stationen, die ich auf meiner Reise auf deutschem Boden per Bahn passierte. Diese verhärmten, versoffenen Gesichter, diese hoffnungslosen Gestalten! Im Zug von Lübeck nach Hamburg war ich noch nicht einmal im 1. Klasse-Abteil sicher vor angetrunkenen Pennern und einer wilden Horde jugendlicher Schüler! Es war ein mehr als unangenehmer Abschnitt meiner Reise, über den ich mich noch separat an die Verantwortlichen der Bundesbahn wenden werde. Es gab nämlich überhaupt keine Kontrollen im Zug. Ich habe nicht eine Aufsichtsperson innerhalb einer Stunde Fahrzeit gesehen! Klar, Herr Mehdorn musste ja das Jahresgehalt dieser früher mal als ‚Schaffner‘ bekannten Berufsgruppe (ein)-streichen, damit er einen höheren Gewinn für mögliche Investoren ausweisen kann. Dass er nur die evtl. etwas negativeren Zahlen von seinem Hauptquartier aus Berlin nach Nürnberg zur Bundesagentur für Arbeit transferierte, haben die Herrschaften im verantwortlichen Ministerium noch nicht erkannt! – Und für diesen ganzen Irrsinn und für diese Idioten… will ich Revolution machen, als Romanschreiber? (Fragte ich mich… nicht zum ersten Male.) – Und eigentlich vielleicht gerade auch doch! – Baute sich später bei meinem abschließenden ‚freundschaftlichen Geschäftstreffen‘ im Bremer Parkhotel in mir auf… Die gerechte Verteilung in unserer Welt läuft immer weiter aus dem Ruder! Dagegen müssen die noch Sehenden ankämpfen; dagegen müssen die noch Verstehenden sich auflehnen!
Und darum ist es besonders in diesen Tagen richtig schön, aus den Mündern einiger verantwortlicher Politiker einige Formulierungen zu vernehmen, die ich in etwa schon vor Wochen oder Monaten genau diesen Politikern per E-Mail auf den Schreibtisch knallte. (Lesen ‚Sie‘ mal nach in meinem Blog!) Da hänge ich doch sehr gerne einige weitere Stunden meiner Zeit hinein, wenn auch nur wenige dieser Zunft bislang das Format besaßen, und einem Bürger mit kritischer Zunge antworteten. Egal, sie zeigen mir ja mit ihren Worten via Satellit, dass ’wir auf einer Welle senden’… Wunderbar. Das ist Motivation pur, weiter zu machen! Sogar für einen, der das ganze Desaster ’Deutschland’ zum Glück nur von außen betrachten muss…
Eine so nicht geplante Deutschlandvisite
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